Manche Leute glauben immer noch, Sauberkeit sei eine deutsche Tugend. Komisch nur, dass seit Jahrzehnten unzählige Migrantinnen putzen, wischen und staubsaugen. Wie von Zauberhand werden Ämter und Büros wieder sauber, Mittelschichtsfamilien räumen lieber noch schnell auf, bevor die Putzfrau kommt. Auch im Internet haben mittlerweile junge Migrant*innen die Raumpflege übernommen. Wenn irgendwo auf der Welt einer mit Dreck schmeißt, bereinigen immer mehr junge Menschen für Berliner Start-ups Social Media Kanäle.
Kein schöner Archiv erinnert an das große Reinemachen von Gastarbeiterinnen und erklärt Drecksarbeit zum kulturellen Erbe. Ein Abend über unter den Teppich gekehrte Geschichten.
Burcu Gültekin Punsman, Forscherin und Ex Content Moderator
Ebru Taşdemir, Journalistin und Tochter einer ehemaligen Putzfrau
Eine Kooperation des FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museums und der FH Potsdam, Studiengang Kulturarbeit. Ausgezeichnet im Hochschulwettbewerb zum Wissenschaftsjahr 2018.